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Post aus Collioure Ein Film
von Klaus Lutze
Durch
einen Feriengruß angeregt steuern Klaus und Gabriele eines der größten
Weinanbaugebiete in Südfrankreich an. Am Zugfenster flitzt die Landschaft
vorbei und in Collioure angekommen werden sie vom fantastischen
Sonnenuntergang in Empfang genommen. Anderntags machen sie sich auf
Entdeckungsreise, um die Stelle zu finden, wegen der sie hergekommen sind.
Ein Gitarrenspieler in Großaufnahme begleitet sie Richtung Mühle. Der Weg
wird in abwechslungsreichen Bildern gezeigt. Die Überraschung ist groß als
das Postkartenmotiv ganz oben erreicht wird. Es ist eine Wehrkirche, die
durch Teleaufnahme und den von Klaus benutzten Rahmen besonders
hervorsticht. Es menschelt ein wenig, wenn Klaus seine Gabriele bei der
Vesper zeigt. Und zudem lenkt es in angenehmer Weise von den rein
touristischen Aufnahmen ab. Danach betätigt sich Gabriele als
Dolmetscherin, wenn der Mühlenbesitzer erklärt, daß sowohl Mehl als auch
Öl produziert wird. Der mit herrlichen blauen Blumen umrankte Weg lässt
die Enttäuschung abklingen, weil das angesteuerte Weingut verschlossen
ist. Um so interessanter wirkt der Maler, der das Wahrzeichen der
Stadt, die Wehrkirche skizziert. Es ist schon bemerkenswert, wie Klaus die
ihm begegnenden Leute in den Film „einbindet“. Und natürlich sein
Kommentar, der die Szene zum Schmunzeln bringt. In der Kirche
angekommen wirkt sogar das Kerzenbild andächtig und erinnerungswürdig.
Szenenwechsel: Wein und Kunst; in malerischen Gassen spürt Klaus den
Bildern nach, um anschließend in einem über und über mit Bildern
geschmückten Lokal zu landen. Die tanzenden Menschen zeigen, daß es ihnen
hier gefällt. Ein anderer Schauplatz folgt: die explodierende Natur. Mit
ihren Blumen und Sträuchern bringt sie auch uns zum Entzücken und macht
eine Wanderung in den Nachbarort zum Erlebnis. In Port Vendres hat der
Handel mit Wein Vorrang und Klaus zeigt uns anschaulich anhand der
ausgestellten Flaschen und Fässer, daß es hier boomt Hinzu kommt der Hafen
mit seinen Booten und Fischer flickenden Netzen. Doch die nachfolgende
Szene mit Gabriele und ihren Austern macht einen lüstern. Vor allem wenn
man den Preis bedenkt. 6,50 € für 6 Austern und einem Glas Wein! Die
Sparbrötchentour geht weiter. Für 1 € im Bus die gesamte Küste entlang.
Bei einem Zwischenstopp genießen die Beiden den noch leeren Strand mit
seinem lebendigen Meer. In Perpignan selbst spricht Klaus tiefstaplerisch
von Unbeholfenheit bei Betrachten der städtischen Atmosphäre, wo er doch
in Wiesbaden zuhause ist. Allerdings fängt er die Stadt für den
Zuschauer gegensätzlich ein: schachspielende Männer im Lokal einerseits
(aussen ist es noch zu kalt), Frauen beim leckeren Einkauf andererseits,
natürlich entsprechend kommentiert! Auch sein Motto: „Spaß für Jung und
Alt“ fängt er ein. Selbst leidenschaftlicher Boule Spieler, darf es nicht
im Film fehlen. Ebenso, quasi zum Abschied, tanzende Leute, wobei mir die
flötenspielende Maid am Besten gefallen hat. Mit deinem Film hast du
uns viel Freude gemacht, Klaus! Die Bewertung ist entsprechend
ausgefallen: 4,140
Peter Würffel |
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