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Der Aufsatz als Basis für
Erzählung oder Argumentative Abhandlung
im Film

 

1. Schreibtechnische Ansätze


Kein Mensch schreibt einen Aufsatz
            ohne einen passenden Schluss,
            ohne ein Fazit oder eine Zusammenfassung.
Für uns Filmer kann so etwas immer als Entwicklungsziel dienen !


Deshalb lohnt es sich zu studieren,
wie man Aufsätze auf verschiedene Arten angehen kann.

Beispiele :
 
1. Einleitung, Hauptteil,
 
Schluß
2. Einleitung, Hauptteil,
unter Beantwortung
der Fragen:
wer, was, wann, wo, warum
 
Schluß
3. Eine Behauptung
aufstellen
Behauptung prüfen
an mehreren Beispielen
 
Zu einem Fazit
kommen
anhand der
Beispiele
 
4. Einleitend eine Frage
stellen
alternative Antworten
untersuchen
und prüfen
 
Als Schlußfolgerung
die gewählte
Antwort benennen
 
5. Anfangssituation
schildern
Ein Problem taucht auf
und denkbare Schritte zur
Beseitigung des Problems
werden erörtert
 
Erwähnung
wann und wie
Problem gelöst wird  

        Weitere Einzelheiten weiter unten.




2. Grundmethode A) des Texterstellens für einen Film
(wenn wir uns ganz neu einem Thema zuwenden, z.B. für Clubwettbewerb)

a) Thema wählen


b) Gedankensammlung anlegen, was will ich argumentieren oder Erzählen


c) zum Thema passende Notizen beibehalten, andere Teile verwerfen


d) den Aufsatz unter Verwendung der Notizen stichwortartig
    mit Konzentration auf die Argumentation schreiben
    von Anfang bis Ende in der Reihenfolge wie früher für die Schule.


e) wenn das Ende geschrieben ist, dann steht das Fazit fest.
    Weil es als Entwicklungsziel für den Film dienen soll,
    das Fazit dann klarer herausarbeiten und für sich selbst noch einmal
    kurz und knapp und zutreffend formulieren.


f) An diesem Fazit alle Bestandteile des Hauptteils abprüfen,
        ob sie wirklich zum Thema gehören,
        ob sie gebaucht werden, um vom Anfang zum Fazit zu kommen,
        ob man sie aus Gründen der Straffung nicht weglassen kann,
        ob man sie im Hinblick auf das Fazit straffer formulieren kann

g) am Fazit auch die Einleitung nochmals überdenken


h) Alle Bestandteile überprüfen, ob sie auch filmisch umgesetzt
    werden können, d.h. ob dazu Bilder ausgedacht werden können,
    die gut realisierbar sind und keine Bild-Text-Schere entstehen lassen


i) Nach allen vorausgehenden Kürzungen und Veränderungen,
    den Text neu und im Detail schreiben und dazu Bilder notieren.
    Dabei den Text so gestalten,
                dass er als vollwertiger Filmtext gelten kann.

    Ab hier hat man einen geeigneten Drehplan.
 


3. Grundmethode B) des Texterstellens
(wenn schon Film-Rohmaterial vorhanden ist)

a) ungefähren Umfang des beabsichtigten Films festlegen


b) Bestandsaufnahme, welches Film-Rohmaterial dazu verfügbar ist


c) eine grobe Erzähllinie dazu überlegen:
        soll es eine chronologische Schilderung der Ausflugsfahrten werden, oder
        soll es eine Suche werden nach
                einer Besonderheit in der Landschaft,
                einer besonderen lebenden oder historischen Person ,
                einer historischen Stätte,
                einem besonderen Tier oder was auch immer
        soll es eine Darstellung
                des kulturellen Reichtums,
                der Schönheit der Landschaft,
                eines Brauchtums,
                des Wirkens einer Person,
                der Auswirkung des Ortes oder der Landschaft auf unser Wohlbefinden
                oder
                eine Darstellung auf einer anderen Argumentationslinie werden?

d) Was immer unter c) gewählt wird, dazu ist ein Fazit zu schreiben
    Dieses Fazit wird unser Entwicklungsziel für den Film
    dem sich alles unterzuordnen hat

e) jene Teile = Episoden aus dem Rohmaterial auswählen,
    die uns im Film zu diesem Fazit bringen .
    Vorsicht : Wenn wir z.B. die Schönheit oder Besonderheit der Architektur
    herausstellen wollen, dann brauchen wir dazu keine 20 Episoden
    sondern nur 3 davon.

f) Wird weiteres Filmmaterial gebraucht?
        Niemand hindert uns daran zu erkennen, dass wir

        evtl. noch weiteres Filmmaterial aufnehmen
        oder erforderlichenfalls das Fazit umstellen.
        (Wenn wir das in unserer Nachbarschaft, ohne weite Reisen,
        Zusatzaufnahmen machen können, dann bereichert das den Film !)

g) Jetzt das Konzept endgültig prüfen und den Aufsatz schreiben
    wie oben unter Grundmethode 2f  bis 2i  erklärt

    Ab hier hat man einen geeigneten Drehplan.




4. Beim Schreiben eines Aufsatzes
    für den Film
    bitte immer an Folgendes denken:


    Wenn das Entwicklungsziel
    für einen Aufsatz oder einen Film festgelegt ist,
    dann kann man dazu den Rest der Geschichte aufbauen,
    dann ist es leicht, die restlichen Teile der Geschichte auszudenken.

    Alles Überflüssige weglassen:
        Beim Schreiben sollte sich der Autor dauernd fragen
    - "Was ist der springende Punkt der Geschichte?"
    - "Was soll am Schluss ausgesagt sein?"
    - "Wird die Information, die ich jetzt einfüge,
            diesen springenden Punkt unterstützen?"
Falls die Information den springenden Punkt nicht unterstützt,
sollte der Autor die Ergänzung einfach weglassen !


Wirkungsvolle,
journalistische Gepflogenheit,
die auch im Film sehr gut wirkt:


Starker Spruch am Ende !





5) Sammlung denkbarer Elemente
    für eine Aufsatzstruktur:

a) Einleitung a1) historische Einleitung,
    a2) vom Allgemeinen zum Besonderen,
    a3) vom Besonderen zum Allgemeinen,
    a4) Vergleich früher und jetzt,
    a5) Definition des Themas, u.v.a.
    a6) Einzelheit, die direkt zum Thema führt
    a7) allgemeine Hinführung zum Thema
 
b) Hauptteil b1) Erzählung eines Ereignisses,
    b2) Chronologische Schilderung,
chronologischer Ablauf
    b3) Abhandlung zu den Grundfragen
"Wer, was, wann, wo, warum, wie"
    b4) Frage stellen zu einem Thema,
sachliche Erörterung aller Aspekte
bis zur abschließenden Beantwortung der Frage
    b5) Schilderung welche Hindernisse
wie überwunden wurden,
um ein Ziel zu erreichen
    b6) Schilderung eines Lebenslaufs
    b7) Suche nach einem Optimum
(beste Kamera, bester Urlaubsort,
bestes Fahrzeug, beste Vorgehensweise)
Schilderung der Alternativen,
Diskussion der Vor- und Nachteile,
Schlussabwägung
    b8) Argumentationskette,
warum etwas so geworden ist,
wie es ist
 
    b9) wie es dazu gekommen ist,
dass wir an dieser Stelle
angelangt sind
    b10) Suche nach einem besonders
schönen Ausflugsort
    b11) Historische Schilderung, Entwicklung
    b12) Warum etwas so ist, wie es ist
    b13) wie etwas funktioniert
    b14) Untersuchung des Wahrheitsgehaltes
eines Ausspruchs, eines Zeitungsartikels,
einer Buchpassage
 
      Am Ende des Hauptteils kann immer ein Fazit gezogen werden, das als Hauptaussage des Film und damit als dessen Entwicklungsziel gelten kann.


c) Ende c1) Zusammenfassung
    c2) Bedeutung des erreichten Ziels
    c3) Fazit, Schlussfolgerung
    c4) vom Besonderen zum Allgemeinen
    c5) Freude über erreichtes Ziel
    c6) Ausblick für die Zukunft
    c7) Ausstieg
 
 
   

 

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